Rechtschreibung & Grammatik

Im nichtöffentlichen Forum hat Fabian S. den folgenden Satz von mir bemängelt:

Rainer schrieb:
Das "ß" ist eine Errungenschaft der Deutschen Schrift und daß es jetzt leiseweinend abgeschafft wird, sehe ich als unsinnige Reform an.

Fabian S. schrieb:Das zweite das wird nur mit einem s geschrieben, weil es sich auf das "ß" bezieht, ein Relativpronomen ist und somit schon immer nur mit einem "s" geschrieben wird.

Das sehe ich anders. Nicht das 2. das bezieht sich auf das 1. ß, sondern das "es". Das 2. das kann aber nur mit einem s geschrieben werden, wenn es ein Artikel ist, aber wenn kein Substantiv dahinter steht, kann es auch kein Artikel sein und muß folglich mit 2s geschrieben werden oder früher mit ß.

Jetzt interessieren mich andere Meinungen zu diesem Rechtschreibproblem!

Hi,

Gleisdreieck schrieb:Jetzt interessieren mich andere Meinungen zu diesem Rechtschreibproblem!

Wo gibt es da ein Problem? So, wie Du es erklärt hast, ist es vollkommen korrekt. Dein Satz war von Anfang an richtig geschrieben, die Bemängelung von Fabian H. ist unzutreffend.

Da gab es doch gerade noch so ein Ei...

Citaro-Fan schrieb:

Gleisdreieck schrieb:

René schrieb:Also ich sah den frühs und nochmal vormittags dort.

So ein Wort gibt es nicht!

Ich kenne nachmittags und mittags und frühs ist mir dadurch so geläufig als Kurzform von frühmorgens.

René, da liegt der Gleiser leider richtig. Die Kurzform von frühmorgens lautet "früh" - völlig ohne "s".

Wer hat das denn nun eigentlich geschrieben gehabt? Der mir bekannte "Fabian S." doch bestimmt nicht - das traue ich eher dem "Fabian H." (den Matthias meint) zu...

Ansonsten zu "frühs" - ganz furchtbar. Da schrillen bei mir die Alarmglocken. Ebenso bei Wörten wie "öfters" oder "die einzigste".

Und natürlich - das habe ich noch immer nicht geschnallt, warum das so beliebt ist - wenn statt dem Hochkomma ein Akut benutzt wird. Oder noch schlimmer, wenn mehrere Akute zu Anführungszeichen gemacht werden. Das gibt Augenekzeme...

Hallo Rainer

Gleisdreieck schrieb:Im nichtöffentlichen Forum hat Fabian S. den folgenden Satz von mir bemängelt:

Rainer schrieb:
Das "ß" ist eine Errungenschaft der Deutschen Schrift und daß es jetzt leiseweinend abgeschafft wird, sehe ich als unsinnige Reform an.

Fabian S. schrieb:Das zweite das wird nur mit einem s geschrieben, weil es sich auf das "ß" bezieht, ein Relativpronomen ist und somit schon immer nur mit einem "s" geschrieben wird.

Das sehe ich anders. Nicht das 2. das bezieht sich auf das 1., sondern das "es". Das 2. das kann aber nur mit einem s geschrieben werden, wenn es ein Artikel ist, aber wenn kein Substantiv dahinter steht, kann es auch kein Artikel sein und muß folglich mit 2s geschrieben werden oder früher mit ß.

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Abgesehen davon, dass niemand das "ß" abschaffen will, es wird ja nach lang ausgesprochenen Vokalen auch weiterhin verwendet, sehe ich den Rest aber genauso, wie du. In deinem Satz bezieht sich das zweite "das" nicht auf das "ß" und muss mit doppeltem "s" geschrieben werden. In meiner Schulzeit habe ich die die einfache Regel kennen gelernt, dass man "dass" mit "ß" schreibt, wenn man nicht statt dessen "dieses", "jenes" oder "welches" sagen kann. Das ist hier der Fall. Da meine Schulzeit aber schon ein paar Jahre zurück liegt, muss man nun auf Grund einer Reform statt eines "ß" zwei "s" schreiben. Ansonsten dürfte sich aber an der Regel nichts geändert haben.
Das Wörtchen "muss" muss aber auch mit doppeltem "s" geschrieben werden.

Viele Grüße

Ulrich C.

Gleisdreieck schrieb:Im nichtöffentlichen Forum hat Fabian S. den folgenden Satz von mir bemängelt:

Rainer schrieb:
Das "ß" ist eine Errungenschaft der Deutschen Schrift und daß es jetzt leiseweinend abgeschafft wird, sehe ich als unsinnige Reform an.

Fabian S. schrieb:Das zweite das wird nur mit einem s geschrieben, weil es sich auf das "ß" bezieht, ein Relativpronomen ist und somit schon immer nur mit einem "s" geschrieben wird.

Den Satz von Rainer würde ich auch mit "ß" schreiben. Normalerweise schreibt man daß mit "ß" hinter einem Komma, aber dieses kann auch durch ein "und" ersetzt werden.

Philipp schrieb:Wer hat das denn nun eigentlich geschrieben gehabt? Der mir bekannte "Fabian S." doch bestimmt nicht - das traue ich eher dem "Fabian H." (den Matthias meint) zu...

Tjaja, da sieht man mal...
Es war nicht Fabian H., der hat unser Forum wohl vergessen; er war seit einem Vierteljahr nicht mehr da - schade.
Wer das jetzt war, ist klar, aber ich bestätige nichts, weil alles drüben über Telegramm lief. Ich kenne ihn nicht persönlich, aber er hat eine eindeutig negative Einstellung mir gegenüber und beharrt auf seiner Meinung, was er mir von Mal zu Mal unwirscher mitteilt. Ob er hier mitliest, weiß ich nicht; hier öffentlich schreiben will er offensichtlich nicht, denn dann müßte er seinen Fehler zugeben, aber wer gibt sich schon gern die Blöße?

Und Philipp schrieb:Ansonsten zu "frühs" - ganz furchtbar. Da schrillen bei mir die Alarmglocken. Ebenso bei Wörten wie "öfters" oder "die einzigste".

Exakt! Wobei ich "öfters" eventuell durchgehen ließe - sicherlich aber nicht als Deutschlehrer.

Und Philipp schrieb:Und natürlich - das habe ich noch immer nicht geschnallt, warum das so beliebt ist - wenn statt dem Hochkomma ein Akut benutzt wird. Oder noch schlimmer, wenn mehrere Akute zu Anführungszeichen gemacht werden. Das gibt Augenekzeme...

Sehe ich wieder genauso! Allerdings sind die Begriffe "Hochkomma" & "Akut" altertümlich und heißen modern "Apostroph" ('), sowie Accent agü (´). Den logischen & tastaturtechnischen Unterschied kennt kaum jemand.
Doch das führt jetzt zu weit, dafür gibt es ja Wiki!

Hallo

Mal eine Frage an Gleisdreieck: Ist "öfters" nach deiner Meinung die Steigerung von "öfter" oder worin besteht da der Unterschied? Gäbe es keinen, wäre das Wort "öfters" wohl reichlich überflüssig. Daher stimme ich Philipp da voll und ganz zu.
Mit deinem Satz mit "ß" stimme ich aber dir zu.
Noch eine kleine Anmerkung an unseren Citaro-Fan: Ohne Germanist zu sein, habe ich folgende laienhafte Meinung: Es stimmt, dass das "dass", das mit doppeltem "s" geschrieben wird, zumeist hinter Kommas steht, aber das muss nicht zwangsläufig so sein. Das Komma, das eigentlich vor dem "und" stehen müsste, weil es sich um zusammengefügte Hauptsätze handelt, hat nichts mit dem Doppel-S zu tun. Entscheidender ist das Komma vor "sehe". Man könnte Rainers Teilsatz: "Dass es jetzt leise weinend abgeschafft wird, sehe ich als unsinnige Reform an.", nämlich auch umstellen: "Ich sehe es als unsinnige Reform an, dass es jetzt leise weinend abgeschafft wird" Die Bedeutung des Wörtchens "dass" hat sich dadurch nicht geändert, aber du hast das Komma unmittelbar davor.

Viele Grüße

Ulrich C.

Ulrich schrieb:Das Komma, das eigentlich vor dem "und" stehen müsste, weil es sich um zusammengefügte Hauptsätze handelt, hat nichts mit dem Doppel-S zu tun.

Jetzt kommt ein neuer Fehler hinzu: Vor einem "und" darf niemals ein Komma stehen, auch bei 2 Hauptsätzen nicht.

Beispiel: Ich bin doof und du bist auch doof.

Hier werden 2 Hauptsätze durch "und" geteilt und es gibt keinen Grund, hier irgendwo ein Komma zu setzen - da gibt es keine Ausnahme; warum auch? Alles Andere ist richtig.

Hallo Rainer

Gleisdreieck schrieb:

Ulrich schrieb:Das Komma, das eigentlich vor dem "und" stehen müsste, weil es sich um zusammengefügte Hauptsätze handelt, hat nichts mit dem Doppel-S zu tun.

Jetzt kommt ein neuer Fehler hinzu: Vor einem "und" darf niemals ein Komma stehen, auch bei 2 Hauptsätzen nicht.

Beispiel: Ich bin doof und du bist auch doof.

Hier werden 2 Hauptsätze durch "und" geteilt und es gibt keinen Grund, hier irgendwo ein Komma zu setzen - da gibt es keine Ausnahme; warum auch? Alles Andere ist richtig.

Mit dem ersten Teil gebe ich dir Recht, bei dem zweiten möchte ich dir aber widersprechen.
Bitte beachte die Regel 51 im Duden:

Der Duden schrieb:Der Beistrich steht, wenn und oder oder Hauptsätze verbindet (vgl. aber R56 u. R57), auch wenn es sich um Hauptsätze mit Auslassungen handelt.
Beispiele: Es wurde immer kälter, und der Südwind türmte Wolken um die Gipfel.
Nur noch wenige Minuten, und wir können beginnen.

Das Beispiel, in dem du deine Doofheit beschreibst, wird allerdings nach Regel 56 richtigerweise tatsächlich ohne Komma geschrieben, weil es sich um "kurze und eng zusammengehörende Hauptsätze" handelt.

Viele Grüße

Ulrich C.

Ulrich schrieb:Das Beispiel, in dem du deine Doofheit beschreibst, ...

Das war nur ein Beispiel - ist also nicht zwangsläufig meine Doofheit, könnte auch deine sein.

Bei dieser sinnlosen Regel kann man nur staunen. So wird alles idiotischerweise kompliziert. Ich kenne die Regel noch ohne diese Ausnahme. Mal sehen, ob ich mir den Quatsch wirklich merke oder die Regel für mich vereinfache. Das wird wohl sinnvoller sein, denn nur Fabian S. hat meine Rechtschreibung bemängelt und der hat sich nicht mehr gemeldet.

Hi,

Ulrich C. schrieb:

Gleisdreieck schrieb:

Ulrich schrieb:Das Komma, das eigentlich vor dem "und" stehen müsste, weil es sich um zusammengefügte Hauptsätze handelt, hat nichts mit dem Doppel-S zu tun.

Jetzt kommt ein neuer Fehler hinzu: Vor einem "und" darf niemals ein Komma stehen, auch bei 2 Hauptsätzen nicht.

Beispiel: Ich bin doof und du bist auch doof.

Hier werden 2 Hauptsätze durch "und" geteilt und es gibt keinen Grund, hier irgendwo ein Komma zu setzen - da gibt es keine Ausnahme; warum auch? Alles Andere ist richtig.

Mit dem ersten Teil gebe ich dir Recht, bei dem zweiten möchte ich dir aber widersprechen.
Bitte beachte die Regel 51 im Duden:

Der Duden schrieb:Der Beistrich steht, wenn und oder oder Hauptsätze verbindet (vgl. aber R56 u. R57), auch wenn es sich um Hauptsätze mit Auslassungen handelt.
Beispiele: Es wurde immer kälter, und der Südwind türmte Wolken um die Gipfel.
Nur noch wenige Minuten, und wir können beginnen.

Das Beispiel, in dem du deine Doofheit beschreibst, wird allerdings nach Regel 56 richtigerweise tatsächlich ohne Komma geschrieben, weil es sich um "kurze und eng zusammengehörende Hauptsätze" handelt.

Bislang bin ich stets davon ausgegangen, dass ein Komma auch vor einem "und" stehen kann, wenn ein Zwischensatz in einen Hauptsatz eingefügt wird.
Beispiel: Ich stehe hier, und wenn es auch noch so lange dauern mag, im Regen und warte.

Philipp schrieb:Wer hat das denn nun eigentlich geschrieben gehabt? Der mir bekannte "Fabian S." doch bestimmt nicht.

Eben doch genau der, der sich jetzt in Philipps Anstalt im Thema "Neue Daisy" mit Marcel so in den Haaren hat. Was mich besonders irritiert ist, daß er auf etwas Falschem beharrt und seinen Fehler partout nicht zugeben will.

Ulrich schrieb:Hallo

Mal eine Frage an Gleisdreieck: Ist "öfters" nach deiner Meinung die Steigerung von "öfter" oder worin besteht da der Unterschied? Gäbe es keinen, wäre das Wort "öfters" wohl reichlich überflüssig. Daher stimme ich Philipp da voll und ganz zu.

Es kommt einfach umgangssprachlich vor und ist meist etwas emotional bedingt. Man hört es überall. So gibt es sicher viele Wörter, die man als "schlechtes Deutsch" bezeichnet und die einfach genutzt werden und die man nicht mehr wegkriegt.

Gleisdreieck schrieb:Es kommt einfach umgangssprachlich vor und ist meist etwas emotional bedingt. Man hört es überall. So gibt es sicher viele Wörter, die man als "schlechtes Deutsch" bezeichnet und die einfach genutzt werden und die man nicht mehr wegkriegt.

Umgangssprachlichen Unfug gibt es zuhauf, was aus der verkehrten Bezeichnung "öfters" aber ebensowenig ein reguläres Wort macht wie aus z.B. "ebend".

Hi,

im Sichtungsthema vom vergangenen Freitag habe ich mal wieder etwas entdeckt, was ich nicht unkommentiert lassen kann...

Citaro-Fan schrieb:Was des einen freut, ist des anderen Leid.

...keine Ahnung, was das heißen soll. Ich könnte mir vorstellen, dass es eigentlich "Was des einen Freud', ist des anderen Leid." heißen sollte, das ergäbe nämlich einen Sinn.

Oberdeck schrieb:

Citaro-Fan schrieb:Was des einen freut, ist des anderen Leid.

...keine Ahnung, was das heißen soll. Ich könnte mir vorstellen, dass es eigentlich "Was des einen Freud', ist des anderen Leid." heißen sollte, das ergäbe nämlich einen Sinn.

Ich habe dieses Sprichwort nur mal irgendwo gehört und hier als passend empfunden. Allerdings war mir die genaue Schreibweise (freut > freuen oder Freud > Freude) nicht bewusst.

Citaro-Fan schrieb:Ich habe dieses Sprichwort nur mal irgendwo gehört und hier als passend empfunden. Allerdings war mir die genaue Schreibweise (freut > freuen oder Freud > Freude) nicht bewusst.

Na siehst'e, dann hast Du jetzt wieder etwas dazugelernt.

Oberdeck schrieb:
Na siehst'e, ...

Und schon wieder Fragezeichen, denn ich würde siehste ohne ´ schreiben.

Citaro-Fan schrieb:Und schon wieder Fragezeichen, denn ich würde siehste ohne ´ schreiben.

Vollkommen richtig, ich hatte in den letzten drei Tagen nur sehr wenig Schlaf und leide daher zunehmend unter Müdigkeitserscheinungen.

Übrigens: Hatten wir die Sache mit dem Akzent hier nicht schon einmal erörtert? Statt das Hochkomma zu verwenden, hast Du Dich wieder für den Akut entschieden.

Da in diesem Sprichwort ja ein Vergleich stattfindet, muss es natürlich "Freud" heißen. Ansonsten würde man ja ein Verb ("freut", gebeugte Form von "freuen") mit einem Substantiv (das Leid) vergleichen. So etwas geht natürlich nicht, da ist es einfacher, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

René schrieb:Ich bin jetzt vom S1-Schild und von das bißchen Umgebung ausgegangen.

Oh, René...Freizeit hin oder her, aber du warst doch auch mal auf der Schule und hattest Unterricht in deutscher Sprache, oder? So etwas kannst du doch nicht bringen...lies' dir mal den Satz durch, vielleicht fällt dir die sprachliche Blutgrätsche selbst auf.

fischefüttern schrieb:

René schrieb:Ich bin jetzt vom S1-Schild und von das bißchen Umgebung ausgegangen.

Oh, René...Freizeit hin oder her, aber du warst doch auch mal auf der Schule und hattest Unterricht in deutscher Sprache, oder? So etwas kannst du doch nicht bringen...lies' dir mal den Satz durch, vielleicht fällt dir die sprachliche Blutgrätsche selbst auf.

Jetzt werden wir zwar OT, aber ich stelle meinen Satz mal um:

> Ich bin jetzt von dem "S1"-Schild und das bisschen Umgebung ausgegangen.

Besser?

Hi,

Citaro-Fan schrieb:> Ich bin jetzt von dem "S1"-Schild und das bisschen Umgebung ausgegangen.

Besser?

Nee, überhaupt nicht. Ist immer noch der selbe grammatikalische Griff ins Klo.

Oberdeck schrieb:Hi,

Citaro-Fan schrieb:> Ich bin jetzt von dem "S1"-Schild und das bisschen Umgebung ausgegangen.

Besser?

Nee, überhaupt nicht. Ist immer noch der selbe grammatikalische Griff ins Klo.

Wenn ihr wisst, was ich damit meine, dann ist es doch auch ok. Sollte weiterer Diskusionsbedarf bestehen, machen wir eben ein Deutsch-Thema auf.

Nehmen wir mal nur den Teil "Ich bin von (...) das bisschen Umgebung ausgegangen."...

So, habe das Ganze von dem Dia-Beitrag abgetrennt.

fischefüttern schrieb:Nehmen wir mal nur den Teil "Ich bin von (...) das bisschen Umgebung ausgegangen."...

Nächster Versuch ohne S1: Ich bin von dem bisschen Umgebung ausgegangen.
Und mit S1: Ich bin von dem S1-Schild und dem bisschen Umgebung ausgegangen.